Nachdem der Kauf des Landes abgesegnet war (eine eigene umfassende Geschichte), konnte mit dem Bau begonnen werden. Ursprünglich war alles „Gestrüppland“. Es war so dicht mit dornigen Rankengewächsen zugewachsen, dass sich mein Filius bei einen seiner Exkursionen verfing, und eine halbe Stunde nicht los kam. Ähnlich wie beim Märchen Dornröschen. Erst einmal wurde also nur das Grundstück vom Unterholz befreit und dann das Haus abgesteckt. Das Grundstück selber wurde dann noch mit dem Bagger geebnet.
Die Erdarbeiten, wie Fundamentgräben und das Loch für Keller und Zisterne wurden alle mit Picke und Schaufel erledigt. Im mittlerem Bild sieht man den Keller und die Zisterne. Zeitgleich entstand das erste „Gebäude“, das Plumpsklo für die Arbeiter. Es wurde erst abgelöst, als die Hexenküche ca. 7 Jahre später fertig wurde, welche im hinteren Bereich ein Bad mit WC hat. Die zweite fertiggestellte Konstruktion ist die „Piletta“, der Wassertrog. Mit ihm konnte ich sicher gehen, dass mir während der Konstruktion das Wasser nicht aus ging, auch falls es kein öffentliches Wasser mehr gäbe. Bis heute wird er als Tiertränke genutzt. Max und sein Freund nutzten ihn hingegen als erste, als Minipool!
Alle zum Garten „schauende“ Mauern, also nach Norden und Westen, auch Fundamentmauern und Treppen, sind mit Natursteinen gefertigt. Die Mauern nach Süden und Osten sind aus Hohlblocksteinen gefertigt. Sie basieren auf einen durchgehenden Betonträger. Man sieht, wie der Betonboden entsteht und wie der freche Max Spaß daran hat alles nass zu spritzen.
Die Innenmauern aus roten Ziegeln und die wenigen Außenmauern sind bei so einer Konstruktion schnell hochgezogen, zumal die Hälfte des Tropentempels aus „unummauerter“ Terrasse besteht. Das ist der „Tempelanteil“ vom „Tropentempel“. Die vielen Säulen erinnern an Säulengänge antiker Tempel. In diesem Land lebt man draußen und nicht, wie im kalten Europa, drinnen in einer „Höhle“. Die meisten Architekten tragen dem hier leider nicht genug Rechnung und machen mit ihren alt hergebrachten „Schulweisheiten“ aus Deutschland einfach weiter. Uns kam zugute, dass wir hier schon fast 4 Jahre lebten, bevor wir mit dem Bau begonnen haben.
Eine weitere Konstruktion wurde später begonnen, doch früher fertig gestellt, als der Tropentempel. Es ist der Schafstall, den wir aus Brettern von toten Bäumen gemacht haben und der als erstes Gebäude ein hier typisches Dach aus Palmenzweigen bekommen hat. Dieses Dach ist Ideal, um innen alles schön Kühl zu behalten. Dieses Dach ist der „Tropenanteil“ vom „Tropentempel“.
Und ein weiteres Gebäude musste begonnen werden, damit der Tropentempel auch bezogen werden kann. Es geht um das Abwasser. Ein 4 Zoll Rohr führt zu zwei riesigen Sickerkuhlen, welche wiederum das Fundament für den späteren Hühnerstall und das Personalhäuschen abgibt. Beim zweiten Bild kann man auch erkennen, dass wir zeitgleich mit dem Häuserbau auch das Land vom Unterholz befreit haben. Die Bäume ließen wir alle stehen.
Das Haus ist zweigeteilt. Der Terrassenteil hat ein Flachdach aus Beton und der Wohnbereich ein Schrägdach aus Beton. Das ist eine unglückliche Ausdrucksweise, weil man hier mehr auf der Terrasse, als im Hause wohnt. In dieses Schrägdach haben wir bereits die Eisenhalterungen für die Solarpanelen einbetoniert. 5 Jahre lebten wir in diesem Haus nur mit der Energie der Sonne, ohne öffentlichen Strom. Auf dem letzten Fotos der nächsten Fotozeile sieht man, wie auf dem Schrägdach bereits die Basiskonstruktion der Mondscheinterrasse vorhanden ist. Diese Terrasse benutzen wir nur in der Nacht und sie hält am Tage das darunter liegende Dach im Schatten.
Alle drei Konstruktionen neigen sich dem Ende zu. Der Tropentempel, der Schafstall und die Sickerkuhle, welche wiederum schon die Betonsäulen für ihre Aufbauten erhalten hat.
Zum Schluss bekommt auch der Tropentempel noch seinen „Tropenanteil“, indem 2/3 des Flachdaches mit einem Palmenzweigdach überdacht werden.
Während der ganzen Konstruktionen haben wir auch viele andere Aktivitäten gehabt. Z.B. Vorbereitungen eines dreitägigen Jugendtreffens der Jugend unserer Kirche in unserer unmittelbaren Nachbarschaft (ca. 2,5 km entfernt). Als jetzt alles fertig war, fand zeitgleich der Jugendtag statt und wir bekamen hohen Besuch, der zufällig in der Nähe war und auch gleich unser neues Heim einweihte.