Die Kolibris sind im Kolibripark allgegenwärtig und nähern sich uns ohne Scheu, oft auf einem Meter Entfernung. Doch das geschieht immer so schnell, dass meistens die Kamera nicht zur Hand ist. Oder die Kamera ist so langsam, das der Vogel schon wieder weg ist, bevor sie reagiert. Wenn Blumen auf dem Tisch stehen, kommen die Kolibris sogar ab und zu ins Wohnzimmer. Einmal hat sich so ein Vogel im Haus verflogen und blieb am Fenster hängen. Zeit genug, für ein paar Schnappschüsse, bevor er wieder das Weite suchte.
Wenn man sich allerdings an ergiebigen Blüten, wie z.B. Bananenblüten auf die Lauer legt, kann man fast sicher sein, dass alle 10 Minuten einer dieser leuchtenden Minihubschrauber vorbei kommt. Man braucht gar nicht angestrengt hoch schauen, sondern kann z.B. etwas lesen. Wenn er kommt, bemerkt man es am summenden Ton seiner Flügel. Die Dominikaner nennen ihn auch "Sumbador", obwohl Kolibri auf Spanisch "Picaflor" heißt.
Seit ein paar Jahren haben wir auch Kolibritränken aufgestellt. Die ersten 3 Monate kamen die Vögel gar nicht. Nach dem ersten Jahr kamen sie dann im 5 Minuten Takt und heute kommen die Vögel fast minütlich an diese Tränken. Oft streiten sie sich auch mit anderen Kolibris vor unseren Augen. Andere Vögel, welche ebenfalls diese Tränken benutzen werden dagegen ignoriert.
Kolibris sind wehrhafte Vögel. Häufig haben wir beobachtet, wie sie viel größere Vögel in die Flucht schlagen. Mit ihren spitzen Schnäbeln und ihrer enormen Schnelligkeit sind sie auch klar im Vorteil. Der größere Vogel kann auf einem Ast sitzen oder auch fliegen, der Kolibri nimmt immer wieder 2m Abstand und schießt dann wie ein Geschoss auf den Gegner zu. Aber auch untereinander bekämpfen sie sich. Ein Kolibri hat mal sein Spiegelbild in unserem getönten Fenster für einen Konkurrenten gehalten und ihn angegriffen..... Das Resultat war, dass er 10 Minuten benommen war und wir ihn auf die Hand nehmen konnten.
Andere haben sich in der Dämmerung ins Haus „verflogen“. Dadurch dass unsere Wohnzimmeraußenwände an zwei Seiten komplett geöffnet werden können, fliegen sie häufig ins Haus. Aber sie fliegen ungerne ins Dunkle. Deshalb bleiben sie fliegend im Hause, bis sie erschöpft sind und sich tatsächlich auf unserem Sofa ausruhen! Schon öfters hatten wir sie in der Hand, als sie sich ausruhten. Im Gegensatz zu den Schwalben werden diese Vögel zum Glück bis jetzt nicht von unseren Katzen gejagt!
In den ersten Jahren habe ich 3 verschiedene Kolibriarten entdeckt. Die kleinste ist gerade mal so groß wie eine Hummel. Leider habe ich von dieser Sorte noch keine Fotos. Die große Kolibriart ist oben zu sehen und die mittlere sehen Sie in der folgenden Bildzeile auf den ersten beiden Fotos auf unseren Händen. Ich wurde jedoch in der Zwischenzeit von echten Kennern darauf aufmerksam gemacht, dass diese mittlere Art nur ein Jungvogel ist. Das Fehlen der bunten Schwanzfedern liegt daran, dass Weibchen gar keine bunten Schwanzfedern haben. Aber in der Zwischenzeit gibt es im Kolibripark einen weiteren häufig anzutreffenden großen Kolibri. Er ist auf dem Bauch dunkel und hat Lila Schwanzfedern. Den sehen Sie auf dem 3. und 4. Bild der folgenden Bildzeile. Einer von ihnen hockt häufig 2m neben mir, wenn ich auf der oberen Terrasse an meinem Computer bin.
Jetzt schreibe ich ihnen kurz die 3 Arten auf, welche hier brüten:
1.) Der Hispaniolasmaragdkolibri (Chlorostilbon swainsonii) ca. 10cm lang mit blauroten Schwanzfedern
2.) Der Dominikanermangokolibri (Anthracothorax dominicus) ca. 10 cm lang mit lila Schwanzfedern
3.) Die Zwegelfe (Mellisuga minima) ca. 4 cm lang
Aber auch Nektarvögel haben die gleichen Anflugpunkte! In der nächsten Fotozeile sehen Sie zunächst zwei Fotos von einem Nektarvogel. Der Vogel ist links oben in der Ecke. Dann sehen Sie zwei Fotos von der ebenfalls allgegenwärtigen Karibischen Nachtigall. Von einem Leser dieser Seite habe ich erfahren, das er auf spanisch Chirrí heißt, der deutsche Name ist Schmätzertangare, lateinisch Calytophilus frugivorus tertius. Doch die Dominikaner hier sagen einfach "ruiseñor" was wieder soviel wie Nachtigall heißt. Im Gegensatz zur Europäischen Nachtigall, singt unsere den ganzen Tag und nicht die Nacht hindurch. An vielen Punkten im Kolibripark ist sie zu hören. Unserer Garten, die beiden Badeseen und der Quellwald sind vier Punkte (verschiedene Reviere) von verschiedenen Nachtigallenfamilien. Und von allen Vögeln, besonders von den Nachtigallen, sieht man jetzt (im Mai 2010) besonders viele Junge.
Als nächstes sehen Sie nicht nur zwei weitere Parkbewohner, sondern auch Gartenbewohner. Die ersten beiden Bilder zeigen einen Haitispecht, der seine Baumhöhle in eine alte Kiefer geschlagen hat. Das Männchen hat einen roten Kopf. Die nächsten beiden Bilder zeigen einen Dorfwebervogel, wie er im Bambus unseres Naturpools sitzt und sein Nest, welches über dem Badesee hängt. Die Leute hier sagen "Madame Sarah" zu ihn. Diese Webervögel sind ebenso fleißige Sänger wie die Nachtigallen. Teilweise sogar lauter. Trotz ihres schönen Gesanges, ist er lange nicht so vielfältig, wie die Lieder der Nachtigall. Während die Nachtigallen von den Dominikanern in Ruhe gelassen werden, werden die Webervögel stark verfolgt. Angeblich, weil sie die Reisfelder schädigen. Die Webervögel bauen ihre hängenden Nester grundsätzlich an Zweigen, welche über Wasserflächen hängen. Und sie sind viel scheuer als die Nachtigallen.
Auch den folgenden fliegenden Smaragd trifft man hier häufig an. Er ist so ähnlich gebaut und hat auch eine ähnliche Lebensweise, wie der Europäische Eisvogel. Der „Karibische Eisvogel“ heißt Barancoli. Er Baut z.B. auch Erdhöhlen an Steilhängen. Er ist allerdings nicht saphirblau, sondern smaragdgrün. Er macht sich durch sein schnarrendes Geräusch bemerkbar.
Der folgende Vogel war mir ursprünglich vom Namen unbekannt. Jetzt weiß ich, dass er die Haitianische Nachtschwalbe ist. Er soll sehr selten sein, doch bei uns im Kolibripark gibt es ihn öfter. Er ist ein Bodenbrüter, der am Boden kaum zu sehen ist. Man kann direkt vor ihm stehen und sieht ihn nicht. Schauen Sie das Bild mit den beiden Eiern an (Die Eier sind ziemlich in der Mitte, links-oberhalb unter dem Schatten des Steines) und dann das Foto rechts daneben. Der Schatten des Steines fehlt. Das ist der Vogel! Wir mußten uns eine Markierung (eine alte Wurzel) setzen, damit wir in die richtige Richtung fotografieren... Die andern beiden Fotos zeigen ihn sitzend und fliegend. Gerade in der Dämmerung wird er aktiv. Er fliegt wie die Schwalben, ist aber größer. Oft hört man ein rauschendes Geräusch in der Dämmerung am Himmel. Dann macht er einen seiner vielen Sturzflüge. Seine Laute könnte man auch als ein Schnarren bezeichnen, doch viel lauter, als das vom Barancoli. Seine Laute erfüllen nicht einen Busch, sondern den ganzen Nachthimmel!
Sowohl einen Falken, der sich ab und zu bei den Schwalben im Dachgiebel bedient, wie auch eine große Eule, welche in der Nacht schon ein paar mal auf die Armbrüstung vor meinem Hängebett gelandet ist, sind hin und wieder hier anzutreffen. Doch da ist meistens die Kamera nicht zur Hand. Und die Schwalben sind für ein gutes Foto einfach zu schnell. Beim ersten Foto sehen sie die Schwalben bei Nacht im Dachgieben hängen. Aufgrund unserer Möglichkeiten haben wir ein neues Spiel erfunden. Es heißt: "Schwalbenschwarm dirigieren". Wenn wir einen Metallteller in die Luft werfen, stürzen sich plötzlich alle Schwalben in der Nähe auf ihn. Vermutlich ist es eine Attacke der Schwalben gegen Feinde, wie unseren Falke. Der greift nämlich direkt die Nester an. Wenn er vorbeifliegt, wird er so attakiert, wie dieser Teller. Das, was Sie sehen ist nur ein Ausschnitt des eigentlichen Fotos, damit die Schwalben größer erscheinen. In Wirklichkeit stürzen sich meistens über 10 und nicht "nur" 6 Schwalben auf den Teller. Wenn wir also Frisbi spielen, spielt also gleich eine ganze Vogelschar mit uns mit.
Jetzt kommen noch ein paar Bilder von Vögeln, die man hier auch antrifft, zu denen mir aber noch Informationen fehlen. Hier gibt es auch Käuzchen in Erdhöhlen. Zwergenten in den Badeseen, andere Wasservögel und Reiher. Etwas später werde ich hoffentlich mehr Fotomaterial zur Verfügung haben.
In der nächsten Bildreihe sehen Sie zuerst zwei Reiher, von denen ich bisher nur Fotos im Flug habe. Der erste ist der hier sehr häufig vorkommende Kuhreiher und der zweite ist meines Wissens der Nachtreiher, der ebenfalls in unseren Badeseen im Kolibripark beheimatet ist. Er ist aber sehr scheu und immer wenn ich mich ihm nähere, um ein schönes Foto zu machen, fliegt er weg. Leider habe ich nur einen normalen Fotoaparat und kein supertolles Teleobjektiv. Wie der Vogel auf den nächsten beiden Fotos heißt, ist mir leider noch unbekannt. Auf dem letzten Foto frist er gerade an einer Cahuil-Frucht. Eigentlich ist das nur eine "Scheinfrucht", weil es biologisch betrachtet "nur" ein verdickter Stiel ist. Darunter hängt die allseits bekannte Cashewnuss.
In der nächsten Bildzeile sehen Sie den Bobo, den Haitianischen Kuckuck, welchen wir bei unserer Nachtigallenquelle fotogarfiert haben. Und dann folgen drei Fotos von kleinen tagaktiven Eulen. Sie leben in Erdhöhlen. Auch eine große Eule hat sich schon zweimal in der Nacht neben mich auf die Armbrüstung der oberen Terrasse gesetzt. Ich lag beide Male in meinem großen Hängebett. Leider ist sie sofort weggeflogen, als ich mich bewegte.
Der erste Vogel in der folgenden Bildzeile ist eine wilde Taube und das zweite Bilder zeigen eine Art Krähe. Diese Vögel werden von den Dominikanern öfter in Käfigen gehalten, weil sie angeblich auch sprechen lernen. Als drittes sehen Sie einen für mich noch unbekannten Vogel. Danach haben wir hier noch ganz komische Vögel. Sie haben keine Flügel und fliegen trotzdem....
Mehr über Vögel in der Dominikanischen Republik, außer den bereits gezeigten, werde ich hier anfügen, sobald ich neues Fotomaterial habe.
Vielleicht kann mir ja jemand die Namen der mir unbekannten Vögel verraten.